Kunstblut: ---------- 1. Eisen und Schwefel zusammen zu Eisensulfid verbrennen: Fe + S --> FeS (exotherm, Funkenflug aus brennenden Eisenspänen?) 2. Eisensulfid in verdünnter Schwefelsäure lösen und entstehenden Schwefelwasserstoff in Ammoniak einleiten: FeS + 2 H^+ --> H2S↑ + Fe^2+ H2S + 2 NH3 --> (NH4)2S Wenn die Sättigung an Ammoniumsulfid ((NH4)2S) erreicht ist, noch etwas Ammoniak hinzugeben. Bemerkungen: -Schwefelwasserstoff stinkt bereits in kleiner Konzentration stark nach faulen Eiern und ist sehr giftig. In höheren Konzentrationen lähmt es den Geruchssinn. -Ammoniumsulfid ist in Wasser gut löslich, zerfällt aber an Luft langsam (gelbe Färbung durch elementaren Schwefel?) und sollte daher verschlossen aufbewahrt werden. -Das Produkt wird weiterhin nach faulen Eiern stinken, genauso wie alles, womit es in Kontakt kommt. Nur mit starken Oxidationsmitteln (z.B. konz. Schwefelsäure) und häufigem Spülen wird man den Geruch aus Gefäßen wieder los. 3. Zu der Ammoniumsulfidlösung wird Schwefel gegeben. Es entsteht eine Ammoniumpolysulfidlösung (gelb?): S^2- + n S --> S(n+1)^2- Bemerkungen: -Diese Reaktion dauert mehrere Stunden und muss gelegentlich gerührt werden. -Ammoniumpolysulfid zerfällt ebenfalls an Luft. 4. Einige Eisenspäne werden in verdünnter Schwefelsäure aufgelöst: Fe + 2 H^+ --> Fe^2+ + H2 (Lösung wird blassgrün) Es wird versichtig wieder neutralisiert (Ammoniak) und Luft durch die Lösung geblasen (Blasebalg?): 4 Fe^2+ + O2 + 4 H^+ --> 4 Fe^3+ + 2 H2O Bemerkungen: -Eigentlich sind Fe^3+ Ionen in wässr. Lsg. gelblich, aber die vollständige Oxidation von Fe^2+ zu Fe^3+ würde zu lange dauern (und ist nicht nötig) 5. Die Wompfbeerenkernen (=Apfelkerne?) werden zermahlen und mit verdünnter Schwefelsäure vermischt. Es entsteht eine blausäurehaltige Lösung. Die Lösung danach neutralisieren, damit die Blausäure nicht entweicht (?). Bemerkung: -Das Produkt riecht nach Bittermandelaroma. 6. Cyanidlösung wird mit der Ammoniumpolysulfidlösung versetzt und bis zur Trockne erhitzt: n CN^- + S(n+1)^2- --> SCN^- + S^2- Das entstehende Thiocyanat (SCN^-) wird in verd. Schwefelsäure gelöst und mit der Fe^3+ Lösung zusammengegeben: Fe^3+ + 3 SCN^- --> Fe(SCN)3 (Lösung wird blutrot) Bemerkungen: -Die Färbung ist sehr stark, d.h. auch sehr geringe Konzentrationen an Fe^3+ reichen aus -Eigentlich benutzt man Salzsäure zum Lösen, aber Schwefelsäure müsste auch gehen